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Neuchâtel 2014

In den vergangenen Jahren wurden die Begriffe Prävention und Schadensminderung vor allem im Kontext des Public Health Ansatzes in der Drogenpolitik thematisiert. Auf der Grundlage evidenz-gestützter Indikatoren umfasste dieser Ansatz Massnahmen und Programme, um die sozialschädlichen Auswirkungen des Drogenkonsums auf das abhängige Verhalten, die Gesundheit, das soziale System sowie die finanzielle Situation der Betroffenen zu verringern. Inwiefern kann dieser Ansatz auf die nicht substanzgebundenen Abhängigkeiten übertragen werden? Diese Frage stellt das Leitmotiv des dritten internationalen, interdisziplinären Spielsucht-Symposiums dar.
 
Vor dem Hintergrund der Steuereinnahmen wurden spielsuchtbezogenen Problemen von der Öffentlichkeit sowie von der Verwaltung nicht die gleiche Aufmerksamkeit zugeteilt wie Drogenproblemen. Unter dem Label „sozialverträgliches Glücksspiel“ werden Präventionsmassnahmen im Wesentlichen von der Spielindustrie entwickelt. Der Anteil der abhängigen Spieler am den Unternehmensgewinnen ist indessen wenig untersucht. In dem Spannungsfeld, in dem sich die Anbieter befinden, stellt dieser Betrag ein wichtiger Indikator dar.

Damit die Spieler nicht in die Illegalität abgleiten, muss zum einen ein attraktives Angebot geschaffen werden, zum anderen müssen sozialschädlichen Auswirkungen des Glücksspiels reduziert werden. Dieser Herausforderung müssen sich alle wissenschaftlichen Disziplinen, die sich mit dem Glücksspiel beschäftigen, stellen.

Das Programm des Symposiums knüpft an den beiden Konferenzen „Von der Gesetzgebung zur Aktion“ und „Spielsucht: Prävention in einer abhängigen Gesellschaft" an, die 2005 und 2008 in Lausanne stattgefunden haben. Neben englischsprachigen Veranstaltungen werden auch Veranstaltungen in den drei Landessprachen angeboten. Damit sollen deutsch- französisch- sowie italienischsprachige Netzwerke geknüpft und gefestigt werden. Zwei Diskussionen an Runden Tischen unter den Titeln „Schadensminderung: Zwischen öffentlichem Interesse und Moralvorstellungen“ sowie „Welche Gouvernance zur Prävention des exzessiven Glückspiels?“ werden eine Bedarfsabklärung und Prioritätensetzung zur Vorbeugung spielsuchtspezifischer Probleme vornehmen und eine Synthese des Symposiums erarbeiten.

 

Klicken Sie hier, um zum Abstrabook zu gelangen : Symposium, Neuchâtel 2014

 
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